Thousand-Islands-Nationalpark – The Big Apple – Toronto – Oakville
Inhalt
Ein völlig überfülltes Hotel
An diesem Morgen erwarteten uns mehrere Hürden. Die erste Hürde war, einen nicht ganz so überfüllten Fahrstuhl zu finden, der uns von der 18. Etage in die 1. Etage zum Frühstücksraum brachte. Die zweite Hürde war, einen freien Tisch für uns drei zu finden. Die dritte Hürde war, zwischen all den asiatischen Touristen überhaupt ans Buffet zu gelangen, um sich etwas auf die Teller zu füllen.
Nach diesem alles andere als gemütlichen Frühstück begaben wir uns zurück nach oben zu unseren Zimmern. Liane und ich fuhren schnellstmöglich mit unseren Koffern in die Lobby, sodass wir nicht in das Gedränge vor den Fahrstühlen gerieten. Tobi musste allerdings noch packen und so hatte er leider weniger Glück. Es gab lediglich drei Fahrstühle und alle, die in der 18. Etage hielten – wenn sie es denn überhaupt taten – waren bis in den letzten Winkel mit den asiatischen Touristen vollgestopft. Da wir pünktlich um 07:45 Uhr abfahren wollten, blieb Tobi (und einigen anderen aus der Reisegruppe) nichts anderes übrig, als mitsamt Koffer die Treppe zu nehmen. Es war höchst unglücklich, dass alle Reisegruppen, die in diesem Hotel genächtigt hatten, zum selben Zeitpunkt das Hotel verließen.
Durchgeschwitzt und voller Adrenalin verließen wir also Montreal und fuhren in den Thousand-Islands-Nationalpark.
Der Thousand-Islands-Nationalpark
Dieser kleinste der kanadischen Nationalparks lag im Südosten der Provinz Ontario am und im Sankt-Lorenz-Strom und war neun Quadratkilometer groß. Die zum Nationalpark gehörende Inselgruppe „Thousand Islands“ (dt. Tausend Inseln) befand sich dabei im Grenzgebiet der USA und Kanada. Die landschaftlich schönen Thousand Islands lagen über eine Länge von 80 Kilometern verstreut im Sankt-Lorenz-Strom. Insgesamt zählten mehr als 1.800 Inseln von ganz unterschiedlicher Größe zu den Thousand Islands.
Ausflug zu den Thousand Islands
In Rockport gingen wir zum Hafen, wo wir mit dem Schiff „Canada Spirit“ einen optionalen einstündigen Ausflug zu den Thousand Islands unternahmen. Das Schiff schlängelte sich an den Inseln vorbei und wir überschritten während der Fahrt ständig die Staatsgrenze zu den USA. Über die Lautsprecher wurde gesagt, dass eine Insel erst dann eine Insel war, wenn sie das ganze Jahr über Wasser und mindestens einen Quadratfuß groß sei. Außerdem mussten mindestens zwei Bäume auf ihr stehen.
Auf den meisten Inseln standen kleine Holzhäuser mit Fahnenmasten. Einige der Inseln waren durch eine Brücke miteinander verbunden. Unsere Tour führte uns auch an Boldt Castle auf Heart Island vorbei. George Boldt, ein auf Rügen geborener Hotelier, ließ dieses gewaltige Schloss Anfang des 20. Jahrhunderts erbauen.
Das Thousand-Island-Salatdressing wurde nach dieser Region benannt, ob es auch hier erfunden wurde, war fraglich. Durch Hotelier Boldt erlangte das Dressing aber in New York Bekanntheit.
The Big Apple
Nach der Fahrt zu den Thousand Islands begaben wir uns zurück zum Bus. An einer Tankstelle legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein und holten uns eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken.
Die weitere Fahrt führte uns zur Bäckerei „The Big Apple“ nahe der Stadt Colborne in Ontario. Hier sahen wir kurz den Mitarbeitern beim Herstellen von Teigwaren zu. Danach aßen Liane, Tobi und ich leckeren Apfelkuchen und tranken warmen Apfelsaft mit Zimtgeschmack.
Vor dem Gebäude befand sich ein kleiner Streichelzoo mit Ziegen und Lamas, welchem wir vor der Weiterfahrt nach Toronto einen kurzen Besuch abstatteten.
Stadtrundfahrt durch Toronto
Toronto war die größte Stadt Kanadas und die Hauptstadt der Provinz Ontario. Sie lag am Ontariosee, dem kleinsten der fünf Großen Seen.
Zuerst unternahmen wir eine Stadtrundfahrt durch Downtown, Chinatown und den Unterhaltungs- und Finanzdistrikt. Danach besichtigten wir die Toronto City Hall, das Rathaus von Toronto.
Der CN Tower
Anschließend fuhren wir zum Canadian National Tower, kurz CN Tower genannt. Dieser 553 Meter hohe Fernsehturm war das Wahrzeichen von Toronto. Bis 2007 war der CN Tower das höchste freistehende Bauwerk der Welt und bis 2009 auch der höchste Fernsehturm der Welt. Der CN Tower verbreitete über 30 Fernseh- und Rundfunkprogramme in ganz Kanada.
Der Besuch des CN Tower war optional und so begleitete Kerstin alle, die sich für einen Besuch entschieden hatten, zum Eingang und überreichte uns die Eintrittskarten. Wir mussten nicht lange anstehen und unsere Fahrt nach oben begann sehr schnell. Durch den gläsernen Fahrstuhl hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt.
Oben angekommen, sahen wir uns überall um und machten viele Fotos. Ein besonderes und zugleich Furcht einflößendes Highlight war der gläserne Boden auf der unteren Aussichtsplattform. Durch das mehr als sechs Zentimeter dicke Panzerglas, welches mit Elefanten auf Stabilität getestet wurde, konnten wir mehr als 342 Meter in die Tiefe schauen.
Für die ganz Mutigen mit dem nötigen Kleingeld befand sich etwa 100 Meter weiter oben der sogenannte „EdgeWalk“. Dieser 1,50 Meter schmale Rundweg im Freien und ohne Geländer ermöglichte es den Besuchern, die lediglich mit einem Klettergeschirr gesichert waren, regelrecht über Toronto zu schweben. Bei klarem Wetter sollte sogar die Gischt der Niagarafälle zu sehen sein.
Im Roundhouse Park
Zurück auf dem Boden suchten wir uns in der verbleibenden Zeit noch einen Souvenirshop und kauften Postkarten und Magnete.
Danach schauten wir uns den Roundhouse Park gegenüber dem CN Tower an. Hier waren vier Lokomotiven, drei Güterwagen und zwei Personenwagen ausgestellt. Auch gab es einen Ringlokschuppen, in welchem das Eisenbahnmuseum von Toronto untergebracht war. Die Drehscheibe vor dem Ringlokschuppen hatte einen Durchmesser von 36,5 Metern.
Anschließend spazierten wir zurück zum Bus und verließen Toronto auch schon wieder.
Abends in Oakville
Unser Hotel für die nächste Nacht war das Holiday Inn & Suites in der Stadt Oakville westlich von Toronto. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, wollten wir eigentlich noch bei Tim Hortons essen gehen. Es hatte jedoch zu regnen begonnen und wir fanden einfach keinen Weg über die Straße, sodass wir letztendlich im hoteleigenen Restaurant zu Abend aßen. Liane, Tobi und ich bestellten uns zu leckeren Cocktails überbackenes Hähnchenfilet mit Kartoffelpüree und Brokkoli.