Montreal – Ottawa
Inhalt
Tagesausflug nach Ottawa
Heute unternahmen wir einen optionalen Ausflug nach Ottawa, der Hauptstadt von Kanada. Ottawa lag in der Provinz Ontario und bedeutete „Händler“. Wir verließen also frühzeitig das Hotel, um nach Ottawa zu fahren. Nichtsdestotrotz gerieten wir mitten in den Berufsverkehr rund um Montreal und so verzögerte sich unsere Ankunft in Ottawa ein wenig.
Rick ließ uns an der Statue von Terry Fox gegenüber dem Parlamentshügel von Ottawa hinaus. Terry Fox war ein kanadischer Leichtathlet und wurde durch seinen „Marathon of Hope“ bekannt.
Parlamentshügel von Ottawa
Auf dem Parlamentshügel von Ottawa (engl. Parliament Hill) befanden sich die drei Gebäude des kanadischen Parlaments: Centre Block, East Block und West Block. Während East Block und West Block hauptsächlich Büros für die Minister und Senatoren enthielten, war der Centre Block der Sitz des Senats von Kanada. Er fiel besonders durch seinen 92 Meter hohen Peace Tower auf.
Auf dem Weg zum Centre Block kamen wir an der Centennial Flame, die 1966 zum 100-jährigen Bestehen der Kanadischen Konföderation errichtet wurde, vorbei. Auch sahen wir das Police and Peace Officers‘ Memorial, welches an die während der Ausübung ihres Dienstes verstorbenen Polizisten erinnerte.
Momentan waren die Gebäude leider fast vollständig hinter Baugerüsten verborgen, da sie umfangreich saniert wurden. Als wir hinter dem Centre Block entlang gingen, sahen wir noch die Parlamentsbibliothek. Auch kamen wir an einem Pavillon vorbei, von dem aus wir einen schönen Blick auf den Ottawa-Fluss und das Städtchen Gatineau hatten.
Rideau Canal, Nationales Kriegsdenkmal und „The Famous Five“
Nachdem wir uns umgesehen hatten, kehrten wir zum Hauptplatz des Parlamentshügels zurück. Von dort begaben wir uns zum Rideau Canal. Dieser Kanal verband die Hauptstadt Ottawa am Ottawa-Fluss mit der Stadt Kingston am Ontariosee. Er war 202 Kilometer lang und die älteste ununterbrochen benutzte künstliche Wasserstraße in Nordamerika.
Danach schauten wir uns das Nationale Kriegsdenkmal (engl. National War Memorial) an. Es gedachte der Gefallenen des Ersten Weltkrieges und aller folgenden Kriege. Als wir ankamen, marschierten die beiden wachhabenden Soldaten gerade um das Denkmal. Sobald beide ihre Plätze wieder eingenommen hatten, kam ein dritter Soldat hinzu und richtete den anderen beiden die Uniform. Die drei Soldaten wiederum wurden von einem bewaffneten Polizisten bewacht. Was ein Aufwand für ein einziges Denkmal…
Bevor Rick uns wieder einsammelte, kamen wir noch am Denkmal für „The Famous Five“ vorbei. Diese berühmten Fünf waren Frauen, die 1927 den Obersten Gerichtshof von Kanada gefragt hatten, ob Frauen Personen seien. Das Denkmal trug entsprechend den Namen „Women are Persons!“. An dieser Stelle ein großes Dankeschön für diese unglaubliche Feststellung! 🙂
ByWard Market und Beaver Tails
Rick ließ uns dann beim ByWard Market raus, wo wir Freizeit für ein Mittagessen und eigene Erkundungen hatten. Der ByWard Market war ein geschäftiges Viertel mit riesigem Markt und vielen Geschäften für kanadischen Käse oder Ahornsirup.
Wir aßen zuerst eine Kleinigkeit bei einem arabischen Imbiss und besuchten dann die Bäckerei „Le Moulin de Provence“. Diese war durch ein ahornblattförmiges Shortbread mit roter Zuckerglasur bekannt geworden – den Obama Cookie. Klingt seltsam? Im Februar 2009 war Obama auf seinem ersten Staatsbesuch in Kanada unterwegs und machte in dieser Bäckerei Halt, um sich besagte Kekse zu kaufen. Dabei soll er gesagt haben: „Ich liebe dieses Land.“ Seitdem preiste der Besitzer die Kekse als Obama Cookies an und verdiente sich eine goldene Nase.
In einem umliegenden Imbiss aßen wir noch leckere „Beaver Tails“, ein süßes Schmalzgebäck in Form eines Biberschwanzes, und erwarben zwei Flaschen Ahornsirup.
Kanadas Nationalmuseum für Geschichte und Gesellschaft
Letzter Teil unseres Ausfluges nach Ottawa war der Besuch des Nationalmuseums für Geschichte und Gesellschaft in der Stadt Gatineau, direkt gegenüber von Ottawa. Schwerpunkt der Ausstellungen war die Geschichte Kanadas seit der ersten Besiedlung durch Menschen.
In der Eingangshalle ragten zahlreiche Totempfähle in die Höhe. Die dahinter liegende Halle der Ureinwohner repräsentierte die indigenen Kulturen in Kanada und zeigte äußerst interessante Exponate wie Kleidung, Schmuck, Waffen und Zeichnungen.
Im ersten Obergeschoss befand sich die Kanada-Halle. Diese dokumentierte die Ankunft der ersten Europäer in Kanada, die daraus resultierenden Einwanderungswellen sowie Auseinandersetzungen unter den verschiedenen ethnischen Gruppen.
Das zweite Obergeschoss beschäftigte sich mit bedeutsamen kanadischen Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik.
Nachdem wir uns gründlich umgesehen hatten, verließen wir das Museum und warfen einen letzten Blick auf den Parlamentshügel von Ottawa. Danach fuhren wir zurück nach Montreal.
Ein leckeres Abendessen in Montreal
In Montreal trafen wir uns abends erneut mit Mario. Bevor wir uns zum Abendessen begaben, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Hafen von Montreal. Dort kauften wir ein paar Souvenirs.
Im Anschluss gingen wir zum Restaurant „Les 3 Brasseurs“. Hier gab es selbst gebrautes Bier in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen. Mario probierte ein klassisches deutsches Gericht mit Sauerkraut, Kassler und Bratwürstchen, Tobi entschied sich für einen Pulled Pork Burger mit Pommes und Liane und ich teilten uns einen Caesar Salat sowie ein Rinderfilet mit Kartoffelspalten. Essen und Bier schmeckten einwandfrei und so verbrachten wir einen gemütlichen Abend.
Nach diesem Gaumenschmaus machten Liane und ich uns auf den Rückweg zum Hotel, während Mario und Tobi noch ein wenig durch Montreal schlenderten. Die beiden legten unter anderem einen Fotostopp beim großen Videospielentwickler Ubisoft ein.