Fahrt nach Neuengland – Sightseeing in Boston
Inhalt
Amerikanisches Frühstück und Einwegplastik
Am nächsten Tag standen wir um 6:30 Uhr auf und gingen kurz vor 07:00 Uhr zum Frühstück. Es gab ein überschaubares Buffet nach amerikanischer Art und dazu Unmengen Einwegplastik. Ein 4-Sterne-Hotel, dass ein hauseigenes Restaurant besaß, aber jedem Gast täglich Einweggeschirr an die Hand gab: Was hier täglich an Abfall produziert wurde, war die reinste Katastrophe. Unsere Reiseleiterin Kerstin sagte uns später, dass die Amerikaner noch für die nächsten 100 Jahre ausreichend Kapazitäten auf ihren landeseigenen Mülldeponien hätten und sich demzufolge erst danach ernsthafte Gedanken über umweltschonende Alternativen machen bräuchten…
Der Schock darüber war größer, als über die Qualität des Frühstücks. Wir waren bereits einige Male in den USA gewesen, sodass wir wussten, was uns erwartete und uns entsprechend darauf eingestellt hatten. Die Auswahl variierte zwischen Toastbrot und – Überraschung – Toastbrot, drei Sorten Marmelade (Erdbeere, Orange, Blaubeere) sowie Rührei, Bacon, fettigen Würstchen und Kartoffelwürfeln. In diesem Hotel konnte man sich sogar Waffeln machen und etwas Obst gab es auch.
Die Fahrt in die Neuenglandstaaten beginnt
Nachdem wir also gefrühstückt hatten, holten wir unsere Koffer und gingen zum Bus, wo sich bereits die ersten Gäste der Reisegruppe tummelten. Als das Gepäck verstaut war und jeder einen Platz ergattert hatte, konnte es losgehen in Richtung Boston. Unser Fahrer Rick und unsere Reiseleiterin Kerstin sollten die 45-köpfige Gruppe in den nächsten zehn Tagen gut betreuen und umsorgen.
Wir verließen Newark und somit den Garden State New Jersey und fuhren durch den Empire State New York in Richtung Neuengland. Zuerst passierten wir Connecticut (Beiname: Constitution State) und kamen schließlich nach Massachusetts (Beiname: Bay State). Ziel der heutigen Fahrt war Boston, die größte Metropole von Neuengland.
Quincy Market in Boston
Nach unserer Ankunft begaben wir uns zuerst zum Quincy Market in der Nähe des Hafens. Der Quincy Market wurde von zwei Gebäuden flankiert, dem North Market und dem South Market. Im Inneren befanden sich ein Lebensmittelmarkt sowie viele Restaurants und Bars.
Wir gingen zuerst Mittag essen. Liane und ich holten uns eine Muschelsuppe (engl. Clam Chowder), Tobi begnügte sich mit einem Hotdog. Außerdem deckten wir uns bei der Magnolia Bakery noch mit einem Schoko-Cupcake und einem Bananenpudding ein.
It’s always Christmas in Boston
Danach besuchten wir den Shop „Christmas in Boston“. Hier verkaufte man an 365 Tagen zu schaurig-schöner Weihnachtsmusik Baumschmuck in allen nur erdenklichen Formen und Farben, Krippen und sonstige Deko. Ob die hier Angestellten bei dem ganzen Tamtam überhaupt noch Lust auf Weihnachten hatten? 😉
Faneuil Hall
Nach diesem Erlebnis gingen wir zur Faneuil Hall, einem der ältesten Gebäude von Boston. In der Faneuil Hall wurden damals Reden von Leuten, die für die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Kolonien eintraten, gehalten. Die ursprüngliche Faneuil Hall brannte 1761 ab, wurde aber wiedererbaut und im gleichen Zuge vergrößert.
Die restliche freie Zeit vertrödelten wir im Hard Rock Cafe und beim Stöbern nach Souvenirs.
Entlang des Freedom Trail
Nachdem wir wieder zur Gruppe gestoßen waren, ging Kerstin mit uns den Freedom Trail – ein etwa vier Kilometer langer Weg, der siebzehn historische Sehenswürdigkeiten verband – bis zum Schauplatz des Massakers von Boston entlang. Der Freedom Trail war mit einer Linie aus roten Ziegelsteinen auf dem Boden markiert. Hinter dem Schauplatz des Massakers von Boston befand sich das Old State House, das älteste noch stehende öffentliche Gebäude in Boston. Vom Balkon des Old State House erfolgte die erste öffentliche Bekanntgabe der Unabhängigkeitserklärung der USA. Heute fungierte es als Heimatmuseum.
Danach besuchten wir die Old City Hall im Finanzdistrikt Bostons, welche lange Zeit als Rathaus genutzt wurde. Vor der Old City Hall standen eine Statue von Benjamin Franklin und die eines Esels. Letztere symbolisierte die Demokratische Partei, während die zwei Bronzeabdrücke vor dem Esel für die Opposition standen.
Einige Straßen weiter kamen wir am Granary Burying Ground vorbei. Auf diesem 1660 gegründeten und somit drittältesten Friedhof von Boston waren viele bekannte Persönlichkeiten begraben. Dahinter befand sich der öffentliche Park Boston Common. Er wurde 1634 eingeweiht und war damit der älteste Stadtpark in den USA.
Hinter dem Boston Common sammelte Rick uns ein und fuhr uns zur Trinity Church gegenüber dem höchsten Gebäude in Boston, dem John Hancock Tower. Von hier spazierten wir durch das luxuriöse Fairmont Copley Plaza Hotel, dessen Maskottchen ein Labrador war. Dieser war bei unserer Ankunft aber leider nicht in seiner Hundehütte und so bekamen wir ihn nicht zu Gesicht.
Die Boston Public Library
Die anschließende Freizeit nutzen wir dazu, um eine der größten öffentlichen Bibliothek in den USA, die Boston Public Library, zu besuchen. Die Ausleihe und Recherche in der Bibliothek stand allen Einwohnern des Bundesstaates Massachusetts kostenlos zur Verfügung.
Glücklicherweise konnten wir uns noch in aller Ruhe in der Bibliothek umsehen, bevor sie um 17 Uhr ihre Türen schloss. Besonders die Bates Hall fanden wir sehr eindrucksvoll. Sie erhielt ihren Namen vom ersten großen Begünstiger der Bibliothek, Joshua Bates. Hier hingen überall grüne Lampenschirme, die wie Glühwürmchen leuchteten. An den Tischen saßen Studenten, die mehr oder weniger intensiv an Hausarbeiten schrieben – einige waren mehr mit ihrem Smartphone beschäftigt.
Ärger im Hotel
Danach sammelte Rick die Gruppe an der Trinity Church wieder ein und brachte alle zum Hotel Four Points by Sheraton, etwas außerhalb von Boston in der Stadt Revere gelegen. Hier gab es ein Kuddelmuddel mit den Zimmerkarten: Bei einigen ließen sich die Zimmertüren nicht öffnen, ein anderes Paar traf im Bad auf eine dritte Person, die gerade duschte. Äußerst skurril.
Tobi und ich hatten das Pech, dass es in unserem Zimmer sehr kalt war, da die Klimaanlage trotz Ausschaltung permanent kühle Luft in das Zimmer pustete. Nachdem wir an der Rezeption Bescheid gegeben hatten, kam ein Techniker vorbei. Dieser war jedoch der Meinung, der Luftstrahl sei normal und ließe sich nicht ausstellen. Stattdessen könnten wir ja die Heizfunktion nutzen, um das Zimmer zu wärmen…
Essen bei Taco Bell
Wir beließen es also dabei und gingen abends bei Taco Bell essen. Hier dauerte es etwas länger, bis das Essen fertig war, da in der Küche ein reges Durcheinander herrschte. Selbst der Verkäufer fragte uns anschließend, wie er bei solch einer Arbeitsweise in der Lage sein solle, immer nett und freundlich lächelnd die Kunden zu bedienen. Darauf wussten wir leider auch keine zufriedenstellende Antwort.
Nachdem wir gegessen hatten, gingen wir noch in einigen Läden bummeln. Liane kaufte sich eine Dose mit Echinacea-Kapseln. Diese sollten Tobi und ich bereits am nächsten Tag in Gebrauch nehmen… Nach dem Bummeln gingen wir zurück ins Hotel und auf unsere Zimmer.