Akureyri – Glaumbær – Reykholt – Wasserfälle Hraunfossar und Barnafoss
Inhalt
Stadtrundfahrt durch Akureyri
Nachdem wir gefrühstückt hatten, fuhren wir gegen 9 Uhr in die Hafenstadt Akureyri, die zweitgrößte Stadt Islands und oft als „Perle des Nordens“ bezeichnet. Akureyri lag am Ufer des weit ins Land hineinreichenden Fjords Eyjafjörður am Fuß des Berges Súlur. Auf einer kleinen Stadtrundfahrt kamen wir an alten Villen, einem botanischen Garten, einem Schwimmbad, der Kirche von Akureyri und vielen Museen vorbei. Interessant waren auch die Ampeln, deren rotes Licht in Herzform strahlte.
Im Anschluss an diese Stadtrundfahrt machten wir uns auf den Weg nach Glaumbær. Dabei durchquerten wir das Tal Öxnadalur. Der höchste Berg dieses Tals war der über 1.000 Meter hohe Hraundrangi. Einer Sage zufolge befand sich auf seinem Gipfel ein Goldschatz.
Der Bauernhof Glaumbær
Als wir schließlich die Ortschaft Glaumbær erreichten, besuchten wir den gleichnamigen Bauernhof. Die in Torfrasenbauweise errichteten Gebäude des Hofes entstanden zu unterschiedlichen Zeiten des 18. und 19. Jahrhunderts. Diese Bauweise war in den ländlichen Gebieten Islands bis etwa 1900 üblich und wurde dann allmählich durch Stahlbetonkonstruktionen ersetzt.
Wir warfen einen Blick in jeden der 13 Räume des recht großen Hofes Glaumbær. Einige der Räume (Schmiede, Lagerräume und Brennstoffraum) waren nur von außen zu erreichen. Die anderen waren durch einen Korridor verbunden. In den Räumen konnten wir alte Möbel und Haushaltsgegenstände wie Vorratsbehälter, Besteck und Geschirr sehen.
Historischer Ort Reykholt
Nach unserem Besuch von Glaumbær ging die Fahrt weiter nach Reykholt, dem ehemaligen Wohnort von Snorri Sturluson, einem der wichtigsten Dichter und Politiker des Mittelalters. Snorri schrieb an diesem Ort sein bedeutendstes Werk: Die Snorra-Edda, ein Buch über altnordische Dichtung und Mythologie.
Wir kamen an einer Statue von Snorri vorbei und besichtigten die Snorralaug, das etwa einen Meter tiefe und vermutlich älteste von Menschen genutzte heiße Bad in Island.
In Reykholt standen außerdem zwei Kirchen. In der älteren Kirche konnten wir durch ein Bodenfenster die bei Ausgrabungen freigelegten Überreste einer alten Schmiede sehen. Neben der Kirche befand sich ein Friedhof, auf dem wahrscheinlich auch Snorri beigesetzt wurde.
Hraunfossar und Barnafoss
Nicht weit von Reykholt entfernt lagen die Wasserfälle Hraunfossar (dt. „Lavawasserfälle“) und der Wasserfall Barnafoss (dt. „Kinderwasserfall“).
Zuerst schauten wir uns die Hraunfossar an. Dazu folgten wir einem ebenen Weg, der an beiden Wasserfällen vorbeiführte. Auf einer Breite von etwa einem Kilometer strömte das Wasser der Hraunfossar in unzähligen kleinen Wasserfällen und Rinnsalen aus dem schwarzen Gestein eines Lavafeldes und mündete schließlich in den Gletscherfluss Hvítá.
Über den schäumenden Fluss Hvítá führte eine Brücke. Nachdem wir diese überquert hatten, gelangten wir zum Barnafoss.
Der Name ging auf eine alte Geschichte zurück: Als die Bewohner eines nahegelegenen Hofes zu einer Weihnachtsmesse fuhren, ließen sie zwei Kinder zurück. Diese waren jedoch verschwunden, als die Bewohner zurückkehrten. Sie folgten dann den Fußspuren der Kinder, welche zum Fluss führten. Dort waren die Kinder von einem Steinbogen in den Fluss gefallen und ertrunken. Daraufhin ließ die Mutter den Steinbogen zerstören, damit sich solch eine Tragödie nicht wiederholen würde.
Auf dem Weg nach Borgarnes
Wieder beim Bus ging die Fahrt weiter. Unterwegs hielt Siggi an einem Bauernhof an, damit wir uns die dort grasenden Islandpferde ansehen konnten.
Nach einer ausgiebigen Streicheleinheit gingen wir zurück zum Bus und fuhren in die Stadt Borgarnes zum gleichnamigen Hotel. Hier checkten wir für die nächste Nacht ein und ließen den Abend beim Abendessen und gemütlichen Zusammensitzen ausklingen. Erika gab derweil noch einige spannende und lustige Geschichten aus ihrer Zeit als Reiseleiterin zum Besten.