Kamakura – Fuji-Hakone Nationalpark
Inhalt
Sayonara Tokyo
Nach einem letzten Frühstück im Hotel Metropolitan Ikebukuro verließen wir gegen 9 Uhr die Megametropole Tokyo mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Unser weiterer Weg führte uns nun in die 50 Kilometer südwestlich von Tokyo gelegene Stadt Kamakura, Präfektur Kanagawa. Hier besuchten wir den Hasedera-Tempel und den Daibutsu, den großen Buddha.
Hasedera-Tempel
Der an einem Berghang gelegene Hasedera-Tempel war für seine Kannon-Statue (auch Hase-Kannon) aus massivem Kampferbaumholz bekannt. Mit ca. 9,18 Metern galt sie als die größte hölzerne Kannon-Statue Japans.
Als wir durch das mit einer roten Laterne geschmückte Sammon-Tor traten, sahen wir gepflegte Grünflächen, einen Zen-Garten und einen großen Teich, in dem unzählige Koi schwammen. Rechts daneben befand sich eine Grotte (Benten-kutsu), in welcher viele kleine Figuren der Gottheit Benzaiten/Benten standen. Hier drin war es recht eng, wir mussten den Kopf einziehen, um uns nicht an der Decke zu stoßen.
Danach gingen wir eine Treppe hinauf zur Halle von Jizo, dem Schutzgott der Kinder. Vor dieser Halle standen tausende kleine Jizo-Statuen, welche meist einen Mönch mit kahlgeschorenem Schädel und Pilgerstab in der Hand darstellten. Manche von ihnen trugen Lätzchen oder Mützen. Die Figuren wurden von Eltern aufgestellt, welche eine Fehlgeburt, Totgeburt oder Abtreibung erfahren hatten. Jizo sollte nun über die Seelen dieser verstorbenen Kinder wachen und sie auf ihrem Weg in die Unterwelt begleiten.
Der kleinen Statue von Jizo konnte man mit der bereitliegenden Schöpfkelle etwas Wasser über den Kopf gießen, damit er sich abkühlen konnte. Es kostete ihn nämlich viel Kraft und Energie, all die Kinder auf ihrer Reise zu begleiten und zu beschützen.
Der weitere Weg führte uns zur Kannon-do Halle, welche die oben erwähnte Kannon-Statue beherbergte, und zu einem Museum. Links davon gab es eine Terrasse, von der wir eine tolle Aussicht auf die Bucht von Kamakura hatten. Ein Rundgang durch den Bergwald rundete unsere Erkundungstour ab.
Daibutsu und Erkundungen in Kamakura
Anschließend spazierten wir zum Kotoku-in, einer Tempelanlage, die den großen Buddha (Daibutsu) beherbergte. 1498 wurde der ursprüngliche Tempel durch einen Tsunami vollständig zerstört. Man verzichtete auf einen Wiederaufbau und der Daibutsu stand seitdem im Freien. 1960 wurde die Statue dann restauriert. Es bestand die Möglichkeit, in die Statue hinein zu gehen, was wir auch taten. Viel zu sehen gab es allerdings nicht.
Insgesamt war das Gelände des Kotoku-in äußerst gepflegt, hier und da blühten auch einige Pflaumen- und Kirschbäume. Im Eingangsbereich wurde man durch ein großes Schild darauf hingewiesen, dass „Pokémon Go“ hier nicht erwünscht wäre. Spielverderber, und sowas ausgerechnet in Japan. 😉
Anschließend hatten wir Freizeit für eigene Erkundungen und so aßen wir in einer nahegelegenen Eisdiele ein Süßkartoffeleis. Dieses gab es in sieben verschiedenen Sorten, alle in knalligen Farben. Lecker war es auch noch.
Weiterhin entdeckten wir Flip-Flops in Form von Fischen – ich ärgere mich jetzt noch, keine gekauft zu haben – und Flummis in Form eines äußerst interessanten „Häufchens“. Auf dem Weg zurück zum Bus trafen wir einen super niedlichen Hund. Dieser nahm unsere Zeit für ein paar ausgiebige Streicheleinheiten in Anspruch.
Fuji-Hakone Nationalpark
Weiter ging unsere Fahrt zur Togendai Station im Fuji-Hakone Nationalpark. Ab hier unternahmen wir eine Fahrt auf einem Piratenschiff. Drei Schiffe waren im Einsatz: die Victory, die Vasa und die Royal II. Wir gingen an Bord der rot-weißen Royal II und schipperten gemütlich über den Ashi-See bis zum Hafen von Hakone.
Christine sagte, bei gutem Wetter könne man den Fuji-san sehen. Leider war es an diesem Tag sehr wolkig und so konnten wir keinen Blick auf den stattlichen Berg erhaschen. Dies sollte uns jedoch am nächsten Tag gelingen.
Als wir nach ca. 40-minütiger Fahrt in Hakone ankamen, kauften wir uns als verspäteten Mittagssnack Würstchen am Stiel, welche von einer Hülle aus Weizenteig umgeben waren sowie Onigiri und Cup Noodles für den noch kommenden Abend.
Abends im Hotel
Gegen 17 Uhr erreichten wir unser Hotel für die nächste Nacht, das Hilton Odawara Resort & Spa. Dieses lag auf einer großen Anhöhe mitten im Grünen, sodass wir von den Hotelzimmern aus einen herrlichen Blick auf das Meer genießen konnten. Mir gefielen besonders die coolen Betten mit freiliegender Matratze auf hölzernem Untergrund.
Nach Bezug der Zimmer mussten Tobi und ich feststellen, dass die Schlüsselkarte zu unserem Zimmer nicht richtig funktionierte, sodass wir nach Verlassen des Raumes nicht mehr hineinkamen. Wir meldeten uns dann an der Rezeption und zwei Mitarbeiter öffneten die Tür. Leider gab es dabei technische Probleme mit dem Schließmechanismus. Also schnappten wir uns unsere Koffer und bekamen ein anderes Zimmer zugewiesen. Die Mitarbeiter entschuldigten sich danach noch unzählige Male und gaben nicht nur Tobi und mir, sondern auch Mario, Liane und Omma einen Getränkegutschein als Wiedergutmachung aus. Ein Hoch auf die japanische Höflichkeit. 🙂
Im Untergeschoss des Hotels gab es eine Bowlingbahn und diverse Arcade-Automaten, an welchen wir einige Runden „Mario Kart“ zockten. Den Tag ließen wir bei einem Abendessen auf den Zimmern ausklingen.