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Reisebericht: Zauberhaftes Japan

Fahrt auf dem Sumida – Tokyo Skytree – Ueno-Park – Akihabara

Spaziergang im Hamarikyu-Park

Auch heute standen wir gegen 7 Uhr auf, da viele Sehenswürdigkeiten auf dem Plan standen. Zum Frühstück ging es diesmal nicht zum japanischen sondern zum westlichen Buffet. Hier gab es dementsprechend weniger japanische Komponenten, dafür umso mehr Croissants, Toastbrot, Küchlein, Marmelade, Käse und Wurst.

Um 9 Uhr verließen wir das Hotel und fuhren ca. 30 Minuten mit der Yamanote Line zur Shimbashi Station. Der Fußweg von dort bis zum Hamarikyu-Park sollte laut Google Maps um die zehn Minuten betragen. Aufgrund von Bauarbeiten auf der Strecke kamen wir jedoch erst nach einer knappen halben Stunde am Hamarikyu-Park an.

Für 300 Yen betraten wir das Gelände des Hamarikyu-Parks. Der Park war sehr großflächig angelegt und bot einen schönen Anblick. In einem Teil des Parks gab es unter anderem eine ca. 300 Jahre alte Schwarzkiefer zu bestaunen. Diese Kiefer wurde 1709 gepflanzt, als der sechste Shogun der Edo-Zeit, Tokugawa Ienobu, den Park instand setzen ließ.

Ein kecker Weißwangenstar posierte für die Kamera

300 Jahre alte Schwarzkiefer

Außerdem blühte ein großes Rapsfeld – mitten im März. Einige Kirschbäume zeigten erste kleine Knospen. Im Park gab es mehrere Teiche und einige kleine Gebäude. Es war schon erstaunlich, in diesem von Hochhäusern umgebenen Park zu stehen.

Blühendes Rapsfeld

Fahrt mit dem Wasserbus

Der Hamarikyu-Park verfügte über einen Anleger für den Wasserbus. Nachdem wir gemütlich durch die Parkanlage schlenderten, fuhren wir gegen 11:30 Uhr mit dem Wasserbus vom Hamarikyu-Park über den Hinode Pier in Odaiba nach Asakusa.

Blick auf den Odaiba Beach und den Odaiba Seaside Park

Es ging vorbei an gewaltigen Brücken (u. a. die Rainbow Bridge und die Eitai Bridge) und teils innovativen, teils skurrilen Gebäuden. Eines davon war tatsächlich mit Graffiti beschmiert, was ein sehr seltener Anblick in Tokyo war. Das Wetter war herrlich und so konnten wir viele Windsurfer und Jet-Ski-Fahrer am Odaiba Beach beobachten.

Rainbow Bridge

Eitai Bridge

Während der ca. 90-minütigen Fahrt mit dem Wasserbus über den Fluss Sumida konnten wir Tokyo effektiv vom Wasser aus erleben. Ich konnte mich an den erstaunlichen Gebäuden, den ungewohnten, teils mehrstöckigen Hochstraßen und den vielen Parkanlagen gar nicht sattsehen.

Ankunft in Asakusa

Der Wasserbus hielt im Stadtteil Asakusa im Stadtbezirk Taito. Von hier erblickten wir bereits den Tokyo Skytree, das derzeit zweithöchste Gebäude der Welt. Man konnte ihn einfach nicht übersehen.

Asakusa

Der Tokyo Skytree

An jeder Straßenecke standen Rikschas und man konnte einige Japanerinnen und Japaner in traditioneller Kleidung erspähen. Auch der „goldene Scheißhaufen“ (jap. kin no unko), wie die Japaner ihn liebevoll nannten, war ein Blickfang. Hierbei handelte es sich um die 360 Tonnen schwere, goldene Asahi-Flamme, die auf dem Dach der Asahi Beer Hall lag.

Asahi-Bierbrauerei und Tokyo Skytree im Hintergrund

Der Hauptsitz der Asahi-Bierbrauerei bestand aus zwei Gebäuden. Das größere Gebäude, der Asahi Beer Tower, ähnelte einem Bierkrug und hatte ein schaumförmiges, weißes Dach. Hier konnte man bis zur 22. Etage hochfahren und die Aussicht auf Tokyo genießen. Das kleinere, schwarze Glasgebäude in Form eines Bierglases war die Asahi Beer Hall, auch Super Dry Hall genannt, auf dessen Dach die oben erwähnte Asahi-Flamme lag.

Tokyo Skytree

Danach fuhren wir mit der Asakusa Line von Asakusa Station nach Oshiage Station. Von dort machten wir uns auf den Weg zum Tokyo Skytree, der nur noch wenige Meter entfernt war. Am Ticketschalter nahm uns eine nette Dame sogleich in Empfang und geleitete uns zur Kasse für internationale Besucher. Hier gab es die Fast Skytree Tickets, sodass die Touristen nicht allzu lange in der regulären Schlange warten mussten.

Wir kauften uns ein Kombi-Ticket für das Tembo Deck in 350 Meter Höhe und die Tembo Galleria in 450 Meter Höhe. Der Preis von ca. 30 Euro war voll in Ordnung – man steht schließlich nicht alle Tage auf dem zweithöchsten Gebäude der Welt. 😉

Auf dem Tembo Deck war es recht voll. Um tolle Fotos machen zu können, musste man sich einen Platz am Fenster erkämpfen. Der Ausblick war jedoch unglaublich. Alles wirkte so winzig und dennoch konnte man das Ende von Tokyo nur erahnen. Die Häuser reichten bis zum fernen Horizont.

Blick auf Tokyo

Auf der Tembo Galleria und dem höchsten Punkt des Tokyo Skytree, dem Sorakara Point, war die Aussicht sogar noch besser. Es war der pure Wahnsinn! Den Fuji-san konnte man leider nicht sehen, da es etwas diesig war und er von Wolken verdeckt wurde. Unglaublich, dass in solch einer Megametropole wie Tokyo kein Smog zu sehen war.

Sorakara Point

Manga in der Tembo Galleria

Ein leckeres Mitbringsel gefällig?

Zurück am Boden schlenderten wir durch die angrenzende Einkaufspassage. Hier sprang uns ein Tokyo Banana Shop ins Blickfeld.

Die Tokyo Banana war ein sogenanntes „Souvenir Sweet“, auch Miyagegashi genannt. Die Tokyo Banana hatte außen einen fluffigen Biskuitteig und innen eine herrlich fruchtige Füllung, die nach Banane und Vanille schmeckte. Das Gebäck zerging uns regelrecht auf der Zunge. Es gab die Tokyo Banana auch in den Geschmacksrichtungen Karamell, Sirup und Schokolade. Wer hätte gedacht, dass das typische Mitbringsel aus Tokyo eine Banane ist?

Tokyo Banana in schöner Verpackung

Essen wollten wir gerne im Moomin House Café. Vor diesem stand leider eine unglaublich lange Schlange an und wir wollten nicht so lange warten. Stattdessen gingen wir also zu einem italienischen Restaurant, wo glücklicherweise nach einer kurzen Wartezeit ein Tisch für fünf Personen frei wurde. Dort aß jeder von uns ein leckeres Nudelgericht.

Schlange vor dem Moomin House Café

Mittagessen im Restaurant Pronto

Ueno-Park

Gegen 16 Uhr fuhren wir mit der Asakusa Line von Oshiage Station zurück nach Asakusa Station und von dort weiter mit der Ginza Line nach Ueno Station. Die Bahn der Ginza Line war bisher die leerste auf unserer Tour durch Tokyo.

Bahn der Ginza Line

Von Ueno Station ging es über eine große Kreuzung und einige steilere Treppen Richtung Ueno-ParkDie weitläufige Parkanlage beherbergte u. a. den Ueno-Zoo und einige Museen, darunter das größte und älteste Museum Japans, das Nationalmuseum Tokyo. Dieses schloss leider um 17 Uhr, sodass sich ein Eintritt für uns nicht mehr lohnte. Stattdessen erkundeten wir gemütlich den restlichen Teil des Parks.

Nationalmuseum Tokyo

Überall im Ueno-Park standen Kirschbäume und an einigen sprossen bereits die ersten weißen und rosafarbenen Knospen. Zur vollen Kirschblüte (Hanami) hätte alles noch viel eindrucksvoller ausgesehen.

Für das bevorstehende Hanami hingen Laternen im Ueno-Park

Wir kamen an mehreren Schreinen und Tempeln vorbei. Auf Papierstreifen (jap. Omikuji) standen Wahrsagungen. Sollte die Wahrsagung schlecht sein, faltete man das Omikuji zusammen und hängte es an einen Baum oder eine Wand. Auf Holztafeln (jap. Ema) schrieb man Wünsche und Danksagungen. Diese Tafeln wurden anschließend an ein Gitter gehängt.

Papierstreifen (jap. Omikuji) mit Wahrsagungen

Holztafeln (jap. Ema) mit Wünschen und Danksagungen

Uns gefiel besonders der Ueno-Toshogu-Schrein. Er wurde auch der „Goldene Schrein“ genannt, weil er mit viel Blattgold verziert war.

Ueno-Toshogu-Schrein

Im Ueno-Park legten wir eine kurze Rast ein. Die Kirschbäume waren schon jetzt schön anzusehen, sodass wir uns ein gemütliches Plätzchen suchten. Hier aßen wir Kekse und kauften Kaffee, Matcha und Calpis, ein auf Milchbasis hergestellter Softdrink, aus einem Automaten. Viele Leute picknickten auf Decken im Park. Nirgends lag Müll, es war sehr sauber. Alle 100 Meter standen Abfalleimer, in denen man seinen Müll entsorgen konnte. Ein Hoch auf die Sauberkeit in Japan. 🙂

Abfalleimer im Ueno-Park

Akihabara

Gegen 18 Uhr gingen wir zurück zur Ueno Station und fuhren mit der Yamanote Line nach Akihabara Station. Hier erwartete uns eine riesige Einkaufsmeile mit Fokus auf Anime, Manga und Elektronik.

Ankunft in Akihabara

Akihabara wurde nicht umsonst „the electric town“ genannt. In der gesamten Gegend hingen unzählige Leuchtreklamen und bunte Werbetafeln. Hier schlug das Herz für Elektronikliebhaber und Gamer höher. Wir sahen außerdem viele Otaku (japanische Nerds), die in den Spielhallen der Sega World an den Arcade-Automaten zockten. Viele Läden boten Anime, Manga, Videogames und Fanartikel wie Actionfiguren und Kleidung an. Einige kleinere Läden verkauften sogar seltene Sammlerstücke.

Arcade-Automat mit „Pokken“

Arcade-Automat mit „Dissidia: Final Fantasy“

Actionfiguren von Dragonball

In Akihabara standen an jeder Ecke die sogenannten Maids. Dies waren junge Frauen, die sich als Dienstmädchen (jap. meido) verkleideten und den vorbeigehenden Passanten einen Flyer nach dem anderen in die Hand drückten, um Werbung für ihr Maid Café zu machen. Wollte man so ein Maid Café besuchen, musste im Voraus eine Tischgebühr gezahlt werden, Speisen und Getränke kosteten extra.

Kawaii Menü eines Maid Cafés

Da die Geschäfte in Japan für unsere Verhältnisse schon relativ früh schlossen und wir noch einige Läden besuchen wollten, entschieden wir uns gegen ein Maid Café und gingen stattdessen für einen kleinen Snack zu Mister Donut. Hier gab es eine üppige Auswahl an leckeren Donuts in sämtlichen Geschmacksrichtungen und Getränken zu einem guten Preis.

Snack bei Mister Donut

Gegen 20 Uhr fuhren Omma, Liane und ich von Akihabara Station mit der Yamanote Line zurück zum Hotel, während Mario und Tobi noch etwas in Akihabara blieben, um in den noch geöffneten Läden zu stöbern. Wir trafen dann gegen 21 Uhr (und ohne uns zu verlaufen) im Hotel ein und chillten in der Bar, bis die Jungs später am Abend nachkamen.

Reisebericht: Zauberhaftes Japan
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