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Reisebericht: Zauberhaftes Japan

Ghibli Museum – Shinjuku und Shibuya – Tokyo Tower – Robot Restaurant

Mit dem Katzenbus ins Ghibli Museum

Auch an diesem Tag standen wir früh auf, um gegen 8 Uhr beim japanischen Buffet zu sein. Das Essen mit Stäbchen fiel auch Omma von Tag zu Tag leichter: Heute schaffte sie es, frittierte Hähnchenstücke aufzuheben.

Erste Station an diesem Tag war das Ghibli Museum in Mitaka, eine Stadt im Randgebiet Tokyos. Dorthin fuhren wir von Ikebukuro Station mit der Yamanote Line nach Shinjuku Station und von dort mit der Chuo-Sobu Line nach Mitaka Station. Weitere zehn Minuten Busfahrt lagen vor uns, bis wir schließlich am Ghibli Museum ausstiegen.

Mitaka Station

Busticket für das Ghibli Museum

Dort angekommen, reihten wir uns vor dem Museum in eine längere Schlange ein. Ein ebenfalls wartender Japaner kam dann auf uns zu und fragte, ob wir bereits Tickets gekauft hätten, da man ohne vorherige Online-Ticketreservierung das Museum nicht betreten könne. Wir zeigten ihm stolz unsere im Voraus erworbenen Tickets und er freute sich darüber, dass wir nun problemlos ins Ghibli Museum kommen sollten.

Das Ghibli Museum, eine zauberhafte Welt

Das Ghibli Museum

Im Inneren des Museums war das Fotografieren nicht erlaubt (weshalb wir nur Bilder von außen zeigen können). Das Ghibli Museum war an diesem Tag gut besucht, es waren viele Familien mit Kindern unterwegs. Wir bestaunten detailreiche Nachbauten und Modelle aus den verschiedenen Ghibli-Filmen, sahen viele Skizzen und Entwürfe des bekannten Hayao Miyazaki, liefen am Katzenbus aus dem Film „Mein Nachbar Totoro“ vorbei und bestaunten den Roboter aus dem Film „Das Schloss im Himmel“.

Roboter aus dem Film „Das Schloss im Himmel“

Im Fanshop kaufte ich mir einen kleinen Totoro – er war einfach zu knuffig, als das ich hätte an ihm vorbeigehen können. Im Ghibli Museum Café gönnten Mario, Tobi und Omma sich danach ein Eis, Liane und ich kauften uns mit Rote-Bohnen-Paste gefüllte Donuts. Lecker. 🙂

Ghibli Museum Café

Donuts gefüllt mit Rote-Bohnen-Paste

Zum Abschluss sahen wir uns im museumseigenen Kino einen exklusiven Kurzfilm von Ghibli an, der nur vor Ort gezeigt wurde. Das Ticket dafür war im Eintrittspreis inkludiert. Wir hätten hier noch weitere Stunden verbringen können, aber unser straffer Zeitplan verlangte eiserne Disziplin. Trotz des kurzen Besuchs nahmen wir viele tolle Erinnerungen mit und können es jedem Fan aus tiefstem Herzen weiterempfehlen.

Shinjuku und das Rotlichtviertel

Zurück ging es wieder mit dem Bus bis Mitaka Station und von dort mit der Chuo-Sobu Line nach Shinjuku Station. Glücklicherweise fanden wir den richtigen Ausgang relativ schnell. Das sollte uns am noch folgenden Abend nicht wieder gelingen, aber dazu später mehr.

Von Shinjuku Station, dem geschäftigsten Bahnhof der Welt mit mehr als 2 Millionen Passagieren täglich, liefen wir gute 15 Minuten bis zum Samurai Museum. Der Weg dorthin führte durch das als Rotlichtviertel bekannte Kabukicho. Die belebten Fußgängerzonen waren links und rechts von unzähligen Shoppingmöglichkeiten, Restaurants, Bars und Pachinko-Hallen gesäumt.

Ostausgang von Shinjuku Station

Geschäftiges Treiben in Shinjuku

Geschichtsstunde im Samurai Museum

Das Samurai Museum zeigte schöne Exponate wie Rüstungen, Schwerter und Gemälde. Die englischsprachige Führung mit einem lässigen Japaner dauerte ca. eine Stunde und war sehr unterhaltsam und informativ. Wir durften jederzeit Fragen stellen, die uns mit Freude beantwortet wurden. Zum Abschluss der Führung konnten wir nicht nur eine echte Samurai-Rüstung anziehen, sondern auch einem „modernen“ Samurai zusehen, der einige Übungen mit dem Schwert vorführte. Wer sich für die Geschichte der Samurai interessiert, sollte definitiv im Samurai Museum vorbeischauen!

Im Samurai Museum

Katana (japanisches Schwert)

Anleitung zum Anlegen einer Samurai-Rüstung

Schwertkampfvorführung eines Samurai

Square Enix und Artnia Café

Anschließend spazierten wir zu einem meiner persönlichen Highlights: Dem Square Enix Hauptgebäude mit dazugehörendem Artnia Café. Square Enix ist bekannt für Videospiele wie Final Fantasy, Dragon Quest und Kingdom Hearts. Als bekennender Fan war ich also sehr aufgeregt, vor den Toren dieser berühmten Spieleschmiede zu stehen und Fotos zu knipsen.

Das SquareEnix Hauptgebäude

Im Artnia Café, das direkt vor dem Haupteingang stand, war es rappelvoll. Für die wenigen verfügbaren Tische gab es auch hier bereits eine längere Warteschlange. Zeit für ein Dessert blieb deswegen leider nicht, leer ausgegangen bin ich trotzdem nicht. Am Ende konnte ich eine Tüte voller Fanartikel mein Eigen nennen. 🙂

Fanshop im Artnia Café

Actionfigur von Noctis Lucis Caelum aus „Final Fantasy XV“

Actionfiguren der Videospielreihe „Kingdom Hearts“

Hachiko-Statue und Alle-Gehen-Kreuzung Shibuya

Von der nahe gelegenen Higashi-Shinjuku Station fuhren wir anschließend eine kurze Strecke mit der Fukutoshin Line bis Shibuya Station. Dort folgten wir den Menschenmassen die Treppen hinauf und gelangten schließlich zum Hachiko-mae Square. Eine große Schar Touristen und viele Jugendliche hatten sich bereits um die berühmte Hachiko-Statue versammelt (der Ort galt als beliebter Treffpunkt für Schüler/Studenten).

Die Geschichte des treuen Akita-Hundes fand ich schon immer sehr bewegend. Hachiko kam jeden Tag zum Bahnhof, um sein von der Arbeit kommendes Herrchen abzuholen. Als dieser eines Tages starb, kam Hachiko noch viele Jahre nach dessen Tod täglich zum Bahnhof und wartete auf ihn, bis er schließlich selbst starb. Schön, dass dieser treuen Seele hier ein Denkmal gesetzt wurde.

Die Hachiko-Statue

Direkt hinter der Hachiko-Statue befand sich die geschäftigste Kreuzung der Welt: Die Alle-Gehen-Kreuzung Shibuya. Hier wimmelte es nur so von Menschen. An den Hochhäusern rundherum hingen Reklameschilder und Videobildschirme. Über die Kreuzung selbst fuhren unzählige Autos, Busse und sogar Go-Kart-Fahrer in Super Mario-Kostümen. Sobald alle Ampeln für den Verkehr auf Rot geschaltet wurden, konnten die Fußgänger die Kreuzung in alle Richtungen überqueren, auch diagonal. Tobi und Mario schlossen sich wagemutig der Menge an und überquerten die Kreuzung. Das war definitiv ein mitreißendes Erlebnis.

3, 2, 1 …

Los!

Tokyo Tower

Im Anschluss ging es von Shibuya Station mit der Yamanote Line weiter nach Meguro Station und von dort mit der Mita Line bis nach Shibakoen Station. Hier hatten wir einen kleinen Fußmarsch bis zum Tokyo Tower vor uns. Auf dem Weg dorthin legten wir am Daitoku-in Mausoleum einen Fotostopp ein.

Daitoku-in Mausoleum

Ein Besuch von Tokyo ohne das Wahrzeichen der Stadt gesehen zu haben, war nicht möglich. Den Tokyo Tower sah man schon von Weitem. Eine recht steile Anhöhe musste erklommen werden, um zu ihm zu gelangen.

Auf dem Weg zum Tokyo Tower

Oben angekommen, stand zu unserem Schrecken bereits eine endlose Schlange an Leuten. Glücklicherweise wollten diese alle zu einem thailändischen Festival, welches direkt neben dem Tokyo Tower gefeiert wurde. So konnten wir die Schlange dann doch entspannt umgehen und direkt Tickets kaufen.

Bevor wir auf den Tokyo Tower fuhren, aßen wir im One Piece Café Mugiwara. Dort gab es eine herzförmige Schokopizza mit Ananasstückchen, zwei große Sandwiches und super leckere Pancakes. Das Café Mugiwara war hauptsächlich auf Touristen ausgelegt und die Preise dementsprechend deftig.

One Piece Dekoration im Café Mugiwara

Sandwiches, Pancakes und eine Schokopizza

Anschließend fuhren wir mit dem Fahrstuhl zur Aussichtsplattform des Tokyo Tower. Das Innere des Towers war bereits für das anstehende Kirschblütenfest geschmückt und leuchtete zauberhaft. Von hier oben bot sich uns eine tolle Aussicht auf Tokyo (bei klarem Wetter hätte man sogar den Fuji-san sehen können). Da es bereits dämmerte, sahen wir überall die Lichter der Stadt leuchten. In der Ferne strahlte die Rainbow Bridge, das Daikanransha drehte sich gemächlich.

Der Tokyo Tower war für das Kirschblütenfest geschmückt

Am Horizont leuchteten die Rainbow Bridge und das Daikanransha

Hilfe, wir haben uns verlaufen!

Als wir uns danach auf den Weg zur Akabanebashi Station machten, war es bereits dunkel. Von hier fuhren wir mit der Oedo Line nach Yoyogi Station und von dort mit der Yamanote Line nach Shinjuku Station, wo wir uns gründlich verliefen.

Um 19:50 Uhr sollten wir beim Robot Restaurant sein, um uns für die Show, die um 20:30 Uhr startete, anzumelden. Wir irrten planlos in der Shinjuku Station umher und hofften, den richtigen Ausgang zu finden. Ein Wegweiser führte uns leider in die komplett entgegengesetzte Richtung und so verloren wir kostbare Zeit. Die Nervosität stieg, die Beine waren vom ganzen Laufen sowieso schon bleischwer. Einige Passanten halfen uns jedoch aus der Patsche und beschrieben uns den Weg. Wir hatten uns tatsächlich kilometerweit im Untergrund der Station verlaufen. Total im Stress kamen wir dann endlich beim richtigen Ausgang an.

Beim Verlassen des Bahnsteigs blinkte der Magnetstreifen zur Fahrpreisabbuchung bei uns allen auf – außer bei Omma. Die hatte sich in der Menge hinaus gemogelt, ohne die Suica Card über den Magnetstreifen zu halten. Wir anderen mussten dann bei den zuständigen Mitarbeitern ein sogenanntes Bahnsteig-Ticket lösen. Wollte man nämlich an der Station, wo man den Bahnsteig betrat, auch wieder hinaus, brauchte man dieses Bahnsteig-Ticket. Später am Abend sollte Ommas heimtückische Aktion aber noch auffallen.

Robot Restaurant

Tobi rannte vor, um unsere Plätze für die Show zu sichern, während der Rest von uns so schnell wie möglich hinterher watschelte. Trotz einiger Verzögerung ließen die Mitarbeiter uns problemlos passieren und wir betraten das Robot Restaurant. Dieses lag mehrere Etagen unter der Erde (wegen Platzmangel wird in Tokyo nämlich sowohl in die Höhe als auch in die Tiefe gebaut). Die Wände auf dem Weg nach unten waren dekorativ verziert, alles war knallbunt und kitschig.

Knallbunte Deko im Robot Restaurant

Nachdem alle Besucher im Untergeschoss eintrafen und jeder seinen Platz einnahm, fing die Show bald an. Die Sitze waren sehr klein und eng aneinander gereiht. Viele Gäste hatten Schwierigkeiten, hier durchzukommen. Zuvor wurden natürlich noch überteuerte Getränke und Popcorn an das (größtenteils amerikanische) Publikum verteilt. Wir hatten ein Komplettpaket inklusive Essen (Rindfleisch auf Reis) bestellt. Ich würde jedoch davon abraten, da das relativ teure Essen nicht gerade berauschend war.

Skurrile Figuren

Schräge Typen

Die Show war einfach verrückt und abgefahren, meiner Meinung nach aber überhaupt nicht typisch japanisch. Alles war auf das amerikanische Publikum zugeschnitten. Aber was soll’s, wir haben es mal miterlebt.

Nach dieser skurrilen Show liefen wir (ohne uns zu verlaufen) zurück zur Shinjuku Station. Dort öffnete sich die Schranke zum Bahnsteig nun nicht für Omma, da sie zuvor ja ohne gültiges Bahnsteig-Ticket den Bahnhof verlassen hatte. Ein Mitarbeiter winkte sie dann an die Seite und checkte ihre Suica Card. Sie musste den Preis aber nicht nachzahlen, der Mitarbeiter schaltete die Suica wieder frei und ließ sie lächelnd passieren. Wenn das mal nicht an Ommas Charme lag? Danach fuhren wir mit der Yamanote Line nach Ikebukuro Station. Gegen 22 Uhr kamen wir im Hotel an und ließen den hinter uns liegenden Tag in der Cocktailbar ausklingen.

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