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Reisebericht: Zauberhaftes Japan

Burg Himeji – Hiroshima

Abschied von Kyoto

Nach einem leckeren Frühstück im Karasuma Kyoto Hotel verließen wir Kyoto lediglich mit Handgepäck in Richtung Hiroshima. Die Koffer mussten wir bereits am Tag zuvor im Hotel lassen, wo sie mit einem Netz abgedeckt und in die Obhut des Personals gegeben wurden. Die Koffer wurden nämlich von Kyoto direkt zu unserem Hotel in Osaka gebracht und standen uns somit für die nächste Nacht in Hiroshima nicht zur Verfügung.

Burg Himeji

Der nächste Stopp auf der heutigen Route war die Burg Himeji in der Stadt Himeji, Präfektur Hyogo. Die Burganlage bestand aus 83 einzelnen Gebäuden und galt als die schönste Japans. Sie wurde weiterhin als Drehort für den Film „Last Samurai“ genutzt. Schon von Weitem ragte Burg Himeji, wegen ihrem weißen Anstrich auch „Burg des weißen Reihers“ genannt, über der Stadt auf. Vom nahegelegenen Busparkplatz machten wir uns auf den Weg zur Burg.

Burg Himeji

Auf dem Wassergraben vor der Burg fuhren mehrere kleine Holzboote, die von einem Bootsführer mit Strohhut gelenkt wurden. Um zur Burg zu gelangen, musste eine kleine Anhöhe erklommen werden. Wir traten durch das mächtige Hishi-Tor befanden uns auf einem großen Platz vor der Burg. Hier waren einige Kirschblüten zu sehen, die wir auf der bisherigen Reise leider nur sehr selten und nicht in voller Pracht erleben konnten.

Unten: Holzboote auf dem Wassergraben

Das Hishi-Tor

Prächtige Kirschblüten

Wir spazierten zum Eingang der Burg, wo ein Ninja sein Unwesen trieb und für Fotos bereitstand. Auf dem Dach der Burg befanden sich zwei Shachi-gawara. Dies waren imaginäre Fische mit dem Kopf eines Tigers und Dornen auf dem Rücken. Sie sollten die Burg vor Feuer schützen. Omma, Liane und ich blieben auf dem Vorplatz der Burg, wo wir den Ausblick auf die Stadt genossen. Tobi und Mario stiegen währenddessen die steilen Treppen im Inneren der Burg hinauf, um einen noch besseren Blick zu haben. Die Räume waren ebenso karg ausgestattet wie schon in der Burg Matsumoto. Vor der schmalen Treppe zur obersten Etage standen allerdings so viele Leute an, dass die beiden nicht länger warten wollten und wieder zu uns hinunter stiegen.

Im Inneren der Burg Himeji

Blick auf die Stadt Himeji

Spaziergang durch den Garten und Mittagessen

Anschließend gingen wir fünf in den benachbarten Garten, wo weitere Kirschbäume blühten und wir einen schönen Blick auf die Burg Himeji hatten. Wir entdeckten außerdem einige Orangenbäume und den Okiku-Brunnen, um den sich eine Geistergeschichte rankte.

Exotische Orangenbäume

Okiku-Brunnen

Anschließend versammelten wir uns alle vor der Burg und gingen gemeinsam zu einem kleinen Markt auf der anderen Straßenseite. An den dortigen Ständen kauften wir uns Mitarashi-dango, drei auf Stöcken aufgespießte Knödel aus Reismehl, welche von einer süßen Glasur aus Sojasoße bedeckt waren, sowie eine Art herzhaften Pfannkuchen mit Spiegelei. Nachdem wir alles aufgefuttert hatten, begaben wir uns gemächlich zum Bus zurück.

Stände, die leckere Speisen feilboten

Oben: Mitarashi-dango / Unten: Pfannkuchen mit Spiegelei

Fahrt nach Hiroshima

Die weitere Fahrt führte uns nach Hiroshima und Christine erzählte weitere interessante Dinge über Japan. Währenddessen wurde Trinkgeld für unseren Busfahrer eingesammelt, von welchem wir uns bei Ankunft in Hiroshima verabschieden mussten, da er uns nicht weiter begleiten und die Heimreise nach Tokyo antreten würde.

Auf dem Weg nach Hiroshima

In Hiroshima angekommen, übergab eine Mitreisende unserem Fahrer dann mit den Worten „domo arigatou gozaimasu“ (Vielen Dank) das gesammelte Geld in einem schönen Umschlag, worüber er sich sehr freute. Wir verabschiedeten uns von ihm und versammelten uns danach in der Lobby des Hotels Sunroute Hiroshima. Dort erregte ein niedlicher Roboter unsere Aufmerksamkeit. Mit diesem konnte man Spiele spielen und er redete auch mit einem.

Lobby vom Hotel Sunroute Hiroshima

Niedlicher Roboter

Blick auf Hiroshima und den Motoyasu-Fluss

Friedenspark Hiroshima

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, ging es kurz darauf weiter zum Friedenspark Hiroshima. Zuerst gingen wir am Friedensmuseum vorbei zu einigen Chinesischen Parasolbäumen, auch Phönixbäume genannt. Etwa 1.300 Meter vom Hypozentrum entfernt, überlebten diese Bäume den Atombombenabwurf auf Hiroshima am 6. August 1945. Im Jahr 1973 wurden sie hierher umgesetzt, wo sie weiterhin wachsen und blühen.

Das Friedensmuseum

Chinesische Parasolbäume, auch Phönixbäume genannt

Weiterhin besuchten wir die Nationale Friedensgedenkhalle für die Atombombenopfer. In der Gedenkhalle wurden Porträts und Namen aller eingetragenen verstorbenen Atombombenopfer Hiroshimas auf Bildschirmen angezeigt.

Nationale Friedensgedenkhalle für die Atombombenopfer

Im Zentrum des Friedensparks stand das Kenotaphan welchem der Opfer des Atombombenabwurfs gedacht wurde. Es hatte die Form eines Sattels und sollte die Opfer symbolisch vor dem Regen schützen. Unter dem Bogen lag ein Steinquader, welcher Schriftrollen mit den Namen der Verstorbenen enthielt. Dahinter sah man die ewige Flamme. Sie wurde im August 1964 entzündet und soll erst aufhören zu brennen, wenn auch die letzte Atomwaffe von der Welt verschwunden ist.

Das sattelförmige Kenotaph

Die ewige Flamme

Auch statteten wir dem Kinder-Friedensmonument einen Besuch ab. Es wurde 1958 errichtet und zeigte ein Mädchen, das einen Origami-Kranich in die Höhe hielt. Vorbild für die Statue war Sadako Sasaki, die 1955 im Alter von zwölf Jahren an den Folgeschäden des Atombombenabwurfs starb (Leukämie). Der Kranich galt als Symbol für Glück und Gesundheit. Wenn man 1.000 Kraniche faltete, sollte man einen Wunsch frei haben. Leider starb Sadako, bevor sie 1.000 Kraniche gefaltet hatte. Neben dem Monument standen Schaukästen, welche tausende aufgefädelte Origami-Kraniche, gebastelt von Kindern aus aller Welt, enthielten.

Das Kinder-Friedensmonument

Tausende bunte Origami-Kraniche

Es war ein sehr beklemmendes Gefühl an diesem Ort, wo die Menschen so viel Leid erfahren hatten, zu wandeln. Der Friedenspark stimmte uns nachdenklich und traurig zugleich.

Atombombenkuppel

Danach gingen wir zur Atombombenkuppel, die als eines von wenigen Gebäuden die Explosion überstanden hatte. Vor dem Abwurf der ersten Atombombe am 6. August 1945 befand sich hier das Stadtzentrum von Hiroshima. Die Ruine der Atombombenkuppel (damals Ausstellungshalle für Industriegüter) wurde nach dem Angriff in diesem zerstörten Zustand beibehalten. Vor dieser Kuppel zu stehen, war unbeschreiblich und aufwühlend.

Die Atombombenkuppel

Unterwegs in Hiroshima und Abendessen

Nach dem Rundgang durch den Friedenspark liefen wir zurück zum Hotel, wo wir uns ca. eine Stunde später mit Christine und der Reisegruppe in der Lobby trafen, um gemeinsam durch Hiroshima zu gehen. Dabei kamen wir an Spielhallen mit verschiedenen Arcade-Automaten, Läden mit allerlei Fanartikeln, Restaurants, Bars und sogar einem Bekleidungsgeschäft für Schuluniformen vorbei.

Überdachte Einkaufspassage

Zahlreiche Arcade-Automaten

Japanische Schuluniformen

Kurz darauf erreichten wir unser Ziel: Ein Okonomiyaki-Restaurant. Okonomiyaki (auch japanische Pizza genannt) waren eine Art Pfannkuchen, belegt mit Nudeln, Gemüse, Fleisch und/oder Meeresfrüchten. Wir verzichteten allerdings auf die fischige Variante und entschieden uns stattdessen für Gemüse und etwas Fleisch. Den Köchen konnte man beim Zubereiten der Okonomiyaki auf einer heißen Eisenplatte (Teppan) zuschauen. Es schmeckte wirklich köstlich!

Zubereitung der Okonomiyaki auf einem Teppan

Köstliches Okonomiyaki

Nach diesem leckeren Essen trennten wir uns von der Gruppe und besuchten noch das Hypozentrum des Atombombenabwurfs, den Ground Zero. Die Atombombe explodierte hier in einer Höhe von 600 Metern.

Ground Zero

Auf dem Weg zurück zum Hotel kauften wir noch einige Süßigkeiten in einem Konbini und Mario suchte bei Pokémon Go verzweifelt nach Porenta, welches es lediglich in Asien zu fangen gab. Er hatte jedoch keinen Erfolg mit seiner Suche. Im Hotel angekommen, chillten wir noch etwas in der Bar und gingen dann schlafen.

Nächtliches Hiroshima

Reisebericht: Zauberhaftes Japan
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