Hiroshima – Heilige Insel Miyajima – Osaka
Inhalt
Fahrt nach Miyajima
Heute standen wir gegen 7 Uhr auf und gingen zum Speisesaal in der 21. Etage, von wo wir einen tollen Blick auf den Friedenspark hatten. Es sollte jedoch ein verregneter Tag werden. Nach dem Frühstück trafen wir uns alle in der Lobby und gingen durch den Friedenspark und an der Atombombenkuppel vorbei zur Straßenbahn. Mit dieser fuhren wir ca. eine Stunde bis zur Endstation Miyajimaguchi.
In der Straßenbahn kassierte der Schaffner das Geld für die Fahrscheine an der hinteren Tür. Bei jeder Haltestelle öffnete er das Fenster neben sich und streckte den Kopf hinaus, um zu sehen, ob noch jemand einsteigen wollte. Dann gab er dem Fahrer einen Wink und die Fahrt ging weiter. An der Endstation angekommen, stiegen wir auf eine Fähre um, welche uns in ca. zehn Minuten auf die Insel Miyajima übersetzte.
Die Insel Miyajima
Es regnete mittlerweile so stark, dass wir trotz Regenschirmen bald durchnässt waren. Sogar das auf der Insel lebende Wild stellte sich unter Schilder oder Bäume, um sich vor dem Dauerregen zu schützen. Mario hatte keinen Schirm dabei und war nach kurzer Zeit pitschnass. Auch seine Kamera beschlug zusehends und schoss nur noch verschwommene Bilder. Es war demzufolge nicht verwunderlich, dass wir uns nach der Rückkehr nach Deutschland eine schöne Erkältung eingefangen hatten. Von der Reise hatten wir also noch eine Weile ein Andenken. 😉
Die kleine Insel Miyajima war berühmt für ihr großes, rotes Torii, welches, ebenso wie der wichtigste Schrein der Insel, der Itsukushima-Schrein, bei Flut auf dem Wasser zu schweben schien. Wir kämpften tapfer gegen den Regen an, kamen am roten Torii vorbei und gelangten schließlich zum Itsukushima-Schrein. Es war trotz Regentropfen ein toller Anblick!
Miyajima war schon sehr lange eine heilige Stätte des Shintoismus. Der höchste Berg der Insel, der Berg Misen, wurde bereits im 6. Jahrhundert von den Einheimischen verehrt. Im Jahr 1168 wählte Taira no Kiyomori, der mächtigste Mann Japans am Ende der Heian-Periode, die Insel als Standort für den Familienschrein seines Klans und baute den Itsukushima-Schrein. Das Dach des Schreins war mit Schindeln aus Zypressenholz bedeckt.
Nachdem wir uns sattgesehen hatten, huschten wir noch von einem Souvenirladen zum nächsten und ergatterten ein paar schöne Winkekatzen und Süßigkeiten. Mario war so mutig und wagte sich zudem zur Tahoto Pagode, wo er einige Fotos schoss.
Fahrt mit dem Shinkansen
Beim Fähranleger angekommen, fuhren wir mit der Fähre zurück nach Hiroshima und dann mit der Straßenbahn zurück zum Friedenspark. Von hier gingen wir direkt ins Friedensmuseum, wo wir uns ca. eine Stunde aufhielten, Zeitzeugenberichte lasen sowie ergreifende Fotos und persönliche Gegenstände der Opfer anschauten. Anschließend liefen wir forschen Schrittes zurück zum Hotel, wo wir in der Lobby Platz nahmen und versuchten, unsere nassen Socken und Füße etwas zu trocknen. Auch konnten wir für den Rückflug mit der Lufthansa schon Sitzplätze reservieren. Danach wurden wir von einer Schar Taxen abgeholt, welche uns zum Bahnhof Hiroshima fuhren.
Dort angekommen, begaben wir uns zu dem Gleis, ab dem der Shinkansen in Richtung Tokyo abfuhr. Der japanische Schnellzug war bekannt für – weltweit konkurrenzlose – Pünktlichkeit und Komfort. Die Waggons wurden vor Fahrtbeginn gereinigt und die Sitze in Fahrtrichtung gedreht. Die Sitze waren unglaublich bequem, von der Beinfreiheit ganz zu schweigen. Ein Traum!
Unsere Fahrt von Hiroshima nach Osaka startete auf die Sekunde genau, vom rasanten Tempo von über 300 Kilometern pro Stunde bekamen wir gar nichts mit. Wenn das mit der Pünktlichkeit der Bahn doch auch bei uns in Deutschland klappen würde…
Hallo Osaka!
In weniger als einer Stunde hatten wir die Strecke von Hiroshima bis Osaka hinter uns gelassen und stiegen am Bahnhof Shin-Osaka aus. Vor dem Eingang zum Bahnhof wartete ein Bus, der uns zu unserem Hotel Hyatt Regency fuhr. In der Lobby des Hotels warteten auch bereits unsere Koffer, die von Kyoto hierher transportiert wurden.
Meine Halsschmerzen kehrten nach diesem verregneten Tag leider sehr stark zurück. Ich blieb also auf dem Hotelzimmer und aß einen Becher Cup Noodles, während Omma, Mario, Liane und Tobi mit Christine und anderen aus der Reisegruppe in die benachbarte ATC Hall gingen, um im Food Court zu Abend zu essen. Als sie wieder zurück waren, machten wir uns ans Koffer packen und gingen früh schlafen, um für die morgige Heimreise einigermaßen fit zu sein.